Was ist Waldorfpädagogik?

Waldorfkindergärten arbeiten auf der Basis der von Rudolf Steiner begründeten Menschenkunde und Waldorfpädagogik. Aufbauend auf der Menschenkunde Rudolf Steiners arbeiten allein in Deutschland etwa 500, weltweit über 1.000 Kindergärten mit einer Methodik und Didaktik, die sich schon seit 1924 entwickelt und bewährt hat, was moderne Pädagogen immer wieder bestätigen.

Art und Weise dieser Erziehung wird jedem einsichtig werden, der sich mit dem ihr zugrunde liegenden Menschenbild, das aus der anthroposophischen Menschenkunde entstanden ist, vertraut macht. Unter anderem wird in ihr deutlich, wie Kinder in verschiedenen Entwicklungsstufen pädagogisch angeleitet werden, damit ihre individuellen Fähigkeiten sich frei entfalten. Allem anderen vorangestellt wird    im Waldorfkindergarten das grundliegende Bedürfnis der Kinder:

Kinder lernen am Leben für das Leben.

Das pädagogische Grundprinzip im Kindergarten ist das nachahmende Mittun und Lernen.

Das kleine Kind nimmt die Menschen seiner Umgebung in ihren Tätigkeiten und ihrem Verhalten wahr und in seinem Spiel ahmt es sie nach.

Im Kindergarten sind wir deshalb bemüht, dem Kind die Arbeiten des täglichen Lebens und die alltägliche Lebensordnung so nahe zu bringen, dass sie in das Spiel des Kindes einfließen kann.

Überschaubare Tätigkeiten in Haus und Garten, wie die Zubereitung des Frühstückes, Marmelade kochen, Brötchen backen oder künstlerische Tätigkeiten, wie „Malen mit Aquarellfarben“, Spinnen, Weben, Nähen oder handwerkliche Tätigkeiten, wie die Bearbeitung von Holz werden von den Erzieherinnen ausgeübt, um das Kind zur Nachahmung anzuregen.

Während seiner ersten sieben Lebensjahre ahmt das Kind unbewusst nach, was sich in seiner Umgebung abspielt. Auf diese Weise lernt das Kind und wird von seiner Umwelt geprägt.

Im Zusammenhang von Erleben und Tun werden Intelligenz und Verstehen des Kindes gefördert.

Ein weiteres Grundprinzip der Waldorfpädagogik im Kindergartenalter ist der Rhythmus, d.h. das rhythmische Erleben vom Tages-, Wochen- und Jahreslauf.
Alles Wachsen und Gedeihen unterliegt Rhythmen.

Deshalb ist ein gleichbeibender Tagesrhythmus für die gesunde körperliche Entwicklung des Kindergartenkindes unentbehrlich.

Eine wichtige Grundlage der Waldorfpädagogik ist das rhythmische Erleben von Tages-, Wochen- und Jahresablauf.

Wiederkehrende Ereignisse sind für die kindliche Entwicklung wichtig. Durch sie gewinnt es an Sicherheit und Vertrauen. Der Ablauf im Kindergarten ist ganz an das Jahreszeitengesehen gebunden. Durch einen rhythmisch gegliederten Tages- und Wochen-, und einen von christlichen Festen geprägten Jahresablauf werden die Voraussetzungen für eine gesunde Entwicklung geschaffen.

Etwas über das Spielmaterial

Das freie, schöpferische Spiel im Kindergartenalter äußert sich vor allem im Bauen und im Rollenspiel. Farbige Tücher, Naturmaterielien (Muscheln, Kastanien, Tannenzapfen, Hölzer, Steine usw.) sowie einfache zum Teil selbst gestaltete Spielsachen stehen hierfür zur Verfügung und regen die Phantasie und die Spielaktivität der Kinder an. Das kreative Tun erzeugt beim Kind eine tiefe Befriedigung und unterstützt die Entwicklung eines gesunden Selbstvertrauens.

Das Spiel des Kindes im Haus wie auch draußen wird als wichtiger Bestandteil des kindlichen Lebens angesehen. Hierdurch werden die Phantasie- und Willensausbildung, dazu die Sinnesorgane (Tastsinn, Geruchssinn, Sehsinn, Gleichgewichtssinn …) und das Koordinationsvermögen angeregt. Oft sind es einfache Spiel- und Baumaterialien, die die reiche Phantasie der Kinder ansprechen und sie zum kreativen Empfinden und Handeln anregen. Sie können frei ihr Spiel gestalten und werden nicht durch Vorgefertigtes gebunden.

Im gemeinschaftlichen Spiel entwickeln sich in selbstverständlicher Weise soziale Fähigkeiten und emotionale Sicherheit.

Die einfache Gestaltung des Spielmaterials soll die innere Aktivität der kindlichen Phantasie anregen.